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Gelungener Kirchenmusiktag mit 120 Sängerinnen und Sängern in Oberthal:Kirchenmusiktag des Pastoralen Raumes in Oberthal

Kirchenmusiktag am 14.09.2025 in St. Stephanus Oberthal
Datum:
16. Sept. 2025
Von:
Andrea Johann-Schneider
Mit einer feierlichen musikalischen Stunde wurde am Sonntag, dem 14. September 2025, in der Pfarrkirche St. Stephanus in Oberthal der Kirchenmusiktag des Pastoralen Raumes St. Wendel begangen. Das Gotteshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Vorne hatten sich die Sängerinnen und Sänger der Kirchenchöre aus Oberthal-Güdesweiler-Baltersweiler, Freisen-Oberkirchen, St. Anna St. Wendel-Winterbach-Bliesen und aus dem Chor der Wendelinus-Basilika St. Wendel versammelt – ein imposantes Bild von rund 120 Mitwirkenden.
 
Pfarrer Erwin Recktenwald stellte in seinem geistlichen Impuls heraus, dass Musik ein Bindeglied über Zeiten und Räume hinweg ist: „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in dieser Formation hier zusammenkommen", sagte der Geistliche und ergänzte: "Seit Jahren sind Kirche und Musik untrennbar. Bereits vor vierzigtausend Jahren haben Menschen schon Musik miteinander gemacht.“ Damit schlug er den Bogen von den Ursprüngen menschlicher Kultur hin zu diesem besonderen Tag, an dem Musik als verbindendes Element erfahrbar wurde.
 
Den Auftakt übernahm der Gastgeber-Chor aus Oberthal-Güdesweiler-Baltersweiler. Mit der Hymne „Pilger der Hoffnung“ von Francesco Meneghello eröffneten sie die Feier kraftvoll und hoffnungsvoll. Weitere Stücke wie Karl Heizmanns „Wenn Lieder und Worte versagen“ und Gregor Fischers „Heilig, heilig“ folgten.
 
Ein erster gemeinsamer Höhepunkt aller Chöre war das „Ave verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Im Moment des Erklingens herrschte eine fast greifbare Stille im Raum, nur die vereinten Stimmen erfüllten das Kirchenschiff – Zuhörende beschrieben diesen Augenblick später als besonders bewegend.
 
Der Chor aus Freisen-Oberkirchen, unter der Leitung von Anatol Raisow, setzten mit Georg Beckers „Still ist die Nacht“ einen meditativen Ruhepunkt. Mit Ernst Beckers „Milde Königin“ brachten sie marianische Frömmigkeit zum Ausdruck.
 
Beim gemeinsamen „Ubi Caritas“ von Wolfgang Lindner verschmolzen die Stimmen aller Mitwirkenden zu einem eindrucksvollen Klangkörper, der die Botschaft „Wo die Liebe wohnt, da ist Gott“ erlebbar machte.
 
Die Sängerinnen und Sänger des Chores St. Anna St. Wendel-Winterbach-Bliesen unter der Leitung von Michael Klein präsentierten Teile aus der Missa Laetatus sum von Werner Menschik. Besonders das „Gloria“ ließ Freude und Jubel spürbar werden, während Christoph Briegels „Stimmet Hosianna an“ festliche barocke Klangpracht in den Kirchenraum brachte.
 
Für instrumentale Abwechslung sorgten Marta Hemkemeier und Angela Bay an den Violinen. Mit „Jasmin“ von Paul Delavigne erfüllten sie die Kirche mit zarten, beinahe blumigen Klängen, während die barocke „Gavotte“ von Jean Baptiste Lully durch rhythmische Leichtigkeit bestach.
 
Der Chor der Wendelinus-Basilika unter der Leitung von Stefan Klemm führte mit Ola Gjeilos „Kyrie“ aus der Sunrise Mass eine sphärische Klangsprache ein, die wie ein musikalischer Sonnenaufgang wirkte. Mit Klaus Wallraths „Strahlen brechen viele aus einem Licht“ setzten die Sängerinnen und Sänger schließlich ein sich steigerndes und am Ende imposantes strahlendes Zeichen für Einheit in Vielfalt. Begleitet wurden sie von Organistin Martina Haßdenteufel.
 
Zum Abschluss der abwechslungsreichen Klangreise vereinten sich noch einmal alle Chöre im Lied „Gott rief diese Welt ins Leben“ von Michael Bevan. Dieses Werk über Schöpfung und Dankbarkeit wurde zu einem klingenden Glaubensbekenntnis. Den endgültigen Schlusspunkt setzte Matthias Demuth an der Orgel mit einer frei improvisierten Nachspielmusik, die das Stück von Michael Bevan erneut aufgriff.
 
Der Kirchenmusiktag war nicht nur ein Fest der Musik, sondern auch ein Zeichen für einen Aufbruch. Zum ersten Januar des kommenden Jahres wird der Pastorale Raum St. Wendel offiziell errichtet. Dieser gliedert sich in drei Pfarreiengemeinschaften Freisen-Oberkirchen, Oberthal-Namborn und St. Wendel.
Die Feierstunde in Oberthal zeigte eindrucksvoll: Viele Stimmen, die gemeinsam erklingen, ergeben ein großes Ganzes. Musik und Glaube verbanden sich zu einem hörbaren Zeugnis lebendiger Kirche. Markus Tröster